Eco-Lodges, alternative Hotels und besondere Übernachtungs-Möglichkeiten: Meine Lieblings-Unterkünfte weltweit

Jeder kennt es: Die eine Unterkunft, die einem nach einer Reise noch so lange im Gedächtnis bleibt. Für die einen ist es das coolste Hotel der Welt, für die anderen ein besonders paradiesisches Anwesen. Für mich waren es diese besonderen sieben Unterkünfte in Marokko, Sri Lanka, Südafrika, Indien, Peru, Kenia und Mexiko. Weil sie sich wirklich von der Masse abgehoben haben und das besondere Extra hatten. Und vor allem: Weil ich dort gesehen habe, in welche Richtung nachhaltiger Tourismus gehen kann.

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Haus mit Wäscheleine im Shaka Surf Club in Indien

Eine der Unterkünfte, die ich nicht vergessen habe: The Shaka Surf Club in dem kleinen Fischer-Ort Kodi Bengre in Indien

L’ane vert: eine einzigartige Eco-Lodge in Marokko

Unterkunft in der Eco-Lodge L'ane vert in Marokko

So kommt man in der Eco-Lodge L’ane vert unter.

Irgendwo zwischen Essaouria und Agadir versteckt sich L’ane vert (deutsch: der grüne Esel) – eine Eco-Lodge, die nicht nur Wert darauf legt, den ökologischen Fußabdruck gering zu halten, sondern auch Komfort für Reisenden verspricht. Das Herz der Lodge bietet die Dachterrasse mit Blick auf die wüstenähnliche Landschaft und den Atlantik. Hier treffen Reisende, Locals, Mitarbeiter*innen und Freiwillige zusammen, genießen spektakuläre Sonnenuntergängen, Kunst, Konzerte und eine einzigartige Fusion-Küche. L’ane vert ist Vorreiter in Sachen Öko-Tourimus in Marokko. Die Unterkunft wird zu 100 % mit Solarstrom betrieben. Es gibt Kompost-Toiletten und ein ökologisches Abwasser-System. Es werden hauptsächlich natürliche Baumaterialien verwendet und Kunststoffe weitestgehend vermieden. Außerdem bietet L’ane Vert Naturlehrpfade, Naturschutz-Workshops, Strandreinigungen und Surf-Kurse an. Übrigens: Allein die Anreise ist einen Besuch wert. Mit dem Mietwagen ging es für mich und zwei Freund*innen Off-Road über Schotterpisten, die hier und da auch mal von Eseln oder Kamelen blockiert wurden.

Die Unterkunft bietet Schlafplätze für jedes Budget (zwischen 10 und 75 Euro).

Hinweis: Vorübergehend nimmt die Unterkunft keine Reservierungen entgegen.

 

More Joy: eine hippe Unterkunft abseits der Massen in Sri Lanka

Melissa nach der Ankunft im More Joy in SK-Town

Direkt nach der Ankunft im More Joy in SK-Town

Ein kleines Design-Paradies befindet sich im abgelegenen Ort SK-Town an der Südküste Sri Lankas – in der Nähe von Matara. Als Surf & Sleep betitelt sollte die Unterkunft aber eher als Chill, Eat, Staunen & Repeat durchgehen. Der herzliche Besitzer Ashan hat das gemütliche Bed and Breakfast selbst designt und teils auch selbst gebaut – mit Natur-Materialien, ganz viel Grün und einer Menge Liebe zum Detail. Er kennt sich bestens aus in Sri Lanka und teilt seine Geheimtipps gerne mit anderen. SK-Town selbst ist ein kleines Strand-Örtchen, das dem Massen-Tourismus noch die kalte Schulter bietet. Der lange unbesiedelte Strand ist nicht nur für Surfer*innen auf der Suche nach der perfekten Welle ein Paradies, sondern für alle, die es ruhig und vor allem authentisch wollen. Von SK-Town aus lässt sich die Südküste Sri Lankas mit Bussen und Tuk-Tuks erkunden.

Budget: 13 bis 17 Euro pro Nacht

 

Bulungula: Community Based Tourism an der Wild Coast in Südafrika

Blick von der Bulungula Lodge auf die Bucht

Blick von Bulungula auf den wilden Ozean

Meine erste richtige Fernreise ging 2013 nach Südafrika. Etwas nervös machte ich mich mit einer Freundin auf den Weg Richtung Wild Coast. Der Weg zur Bulungula Eco-Lodge war nicht ganz einfach. Das Auto mit dem wir abgeholt wurden, teilten wir uns zu sechst, eine schwangere Frau und ein Hund waren auch dabei. Wenn man dann aber erstmal vor seiner kleinen runden Lehm-Hütte (Rondavel) steht und auf den tobenden Ozean blickt, weiß man: Der steinige Weg, auf dem man ordentlich durchgeschleudert wurde, hat sich gelohnt. Was die Lodge neben der atemberaubenden Landschaft und einen starken Fokus auf Nachhaltigkeit so besonders macht: Sie ist zu 100 % im Besitz der Bewohner*innen des Ngileni-Dorfes, eine Xhose Community, die auch Ausflüge und Unternehmungen organisieren. So wurden wir von einer Frau durchs Dorf geführt und durften den wohl stärksten selbstgebrauten Schnaps unseres Lebens in einem kleinen Kiosk in einem Kreis aus Plastikstühlen trinken. Auf Mauleseln haben wir Hinterland und Strand erkundet. Und auf den großen Dünen lokale Pfannkuchen gegessen und dabei Wale beobachtet. Die Abende haben wir mit einem leckeren gemeinsamen Essen, Lagerfeuer unter Sternen und Musik ausklingen lassen. Besser können Locals und Reisende kaum zusammenkommen und besser geht fairer Tourismus nicht.

Bulungula bietet Schlafplätze für jedes Budget (zwischen 10 und 75 Euro).

 

The Shaka Surf Club: Eine soziale Community in Indien

Das Logo des Shaka Surf Clubs auf einem Dach

The Shaka Surf Club im Süden Indiens

Nur 20 Minuten von der Zug-Haltestelle Udupi entfernt, aber eine komplett andere Welt. Im kleinen Fischer-Ort Kodi Bengre, das vom arabischen Meer auf der einen und vom Swarna River auf der anderen Seite umgeben ist, befindet sich The Shaka Surf Club. Hier kann man tief eintauchen in die indische Kultur und das Dorfleben hautnah miterleben. Als Community innerhalb der Community beziehen die Gründer*innen Ishita und Tushar die Menschen des Dorfes aktiv mit ein: Sieben Familien kochen abwechseln lokale Köstlichkeiten für die Gäste, Jugendliche werden dazu aufgerufen, aktiv mitzuwirken und zum Beispiel Strandreinigungen oder Schwimmkurse für Kinder zu organisieren und zu leiten. Als eine der ersten Surfschulen Indiens hat The Shaka Surf Club außerdem eine ganz klare Mission: Der Club will die Surf-Kultur in Indien bekannter machen, mehr Menschen vor Ort ins Wasser bekommen und sie dadurch empowern. Vor allem die Angst vor dem Ozean soll ihnen genommen werden, die in der indischen Gesellschaft tief verankert ist. Kindern im Dorf bieten sie kostenlose Surf- und Skate-Kurse.

All-Inclusive-Preise, zum Beisspiel 4 Nächte für ca. 200 Euro

 

Punta Luna Surf Lodge: Ein Nationalpark in Peru für dich allein

Ein einsamer Krebs im Sand

Ein einsamer Krebs am langen Strand im Illescas National-Park

Mitten im unbekannten Illescas National-Park befindet sich irgendwo zwischen Dünen und einem kilometerlangem Strand die atemberaubende Punta Luna Surf Lodge. Hierher fährt kein Bus und auch der Zugang ist beschränkt. Denn in den Nationalpark kommen nur Gäste der Lodge (begrenzt auf sieben) und Menschen, die sich um den National-Park kümmern. Abgeholt wird man von einem Quad, an einer staubigen Tankstelle, zu der man mit einem kleinen Collectivo-Auto gelangt. Von dort rast man über sandige Straßen, steile Dünen und einen leeren Strand. Trotz Freudentränen und Sand in den Augen konnte ich irgendwann die Umrisse der Punta Luna Surf Lodge erspähen, die dramatisch schön ist. Ich war die einzige Person, die zu Besuch war und alles fühlte sich surreal an. Nicht nur die Lodge, sondern auch die Umgebung. Tausende Vögel, Flamingo-Schwärme, alte Wal-Schädel und hunderte Seehunde. Dabei ist die Punta Luna Surf Lodge nicht nur Paradies für Naturliebhaber*innen, sondern auch für Wassersportler*innen (wie der Name bereits erahnen lässt). Hier teilt man sich Wind und Wellen nur mit einer Hand voll Menschen.

All-Inclusive-Preis: 200 USD pro Nacht

Zum Hintergrund: Der Gründer Wawa entdeckte diesen Teil des Landes während seiner Reisen durch den Norden Perus bereits vor vielen Jahren, hielt ihn lange geheim und entschloss sich irgendwann, mit Freund*innen ein Haus zu bauen. Ihm ist es zu verdanken, dass die Gegend zum Nationalpark erklärt wurde. Lange hatte er dort das Verhalten der Andenkondore erforscht und beobachtet, wie sich das menschliche Verhalten auf das Öko-System auswirkt. Tragischerweise ist Wawa 2012 ums Leben gekommen. Sein Vermächtnis lebt aber weiter. Durch seinen Einsatz ging illegale Fischerei in dieser Gegend fast komplett zurück, Tiere vermehren sich nun ungestört und die Natur kann ihre Ursprünglichkeit erhalten. Das Haus wurde mittlerweile in eine Lodge umgebaut, die Gäste aus aller Welt willkommen heißt.

 

Traditionelle Segel-Dhows und Fischerboote: Übernachtungen auf dem Wasser in Kenia

Menschen auf einem großen Segelboot

Nicht super gemütlich, aber unvergesslich: Eine Übernachtung auf einem traditionellen Segelboot in Kenia

Denkt man an Kenia, kommen einem Safari-Lodges, Hotel-Burgen und vielleicht auch mal eine einfache Lehm-Hütte in den Sinn. Die 400 Kilometer lange Küste des ostafrikanischen Landes bietet aber auch eine ganz besondere Art der Übernachtung: Booten. Das ist in den meisten Fällen zwar nicht so gemütlich wie in einem 4-Sterne-Hotel, dafür aber umso aufregender – vor allem, wenn sich nachts das Wasser im Licht des Mondes spiegelt oder man morgens von Delfinen geweckt wird.

Ein paar Geheim-Tipps:

Fischerboote und traditionelle Dhows auf Lamu

Rund um Lamu kann man auf einem Fischerboot oder einem traditionellem Segelboot (Dhow) übernachten. Für eine Nacht oder mehrere, zum Beispiel in Verbindung mit Segel-Trips nach Manda Toto oder Kiwayu. Nimm gerne Kontakt mit mir auf, dann kann ich euch mit den entsprechenden Ansprechpartnern vor Ort connecten.

Das größte Segelboot Ost-Afrikas

Im Channel von Kilifi direkt unterhalb der Distant Relatives Ecolodge (auch eine wirklich tolle Unterkunft) liegt das größte Segelboot Ost-Afrikas: Musafir. Es hat schon etliche Abenteuer hinter sich und derzeit können Gäste auf dem Boot übernachten. Definitiv mehr Bettenlager als Luxus-Cruiser, aber einmal in der Gegend, sollte man sich eine Nacht hier wirklich nicht entgehen lassen.

Wer traut sich? Eine Nacht auf dem größten Segelboot Ost-Afrikas

Segel-Reise zwischen Lamu und Sansibar

Travel otherways bietet Segel-Reisen von Lamu nach Sansibar bzw. von Sansibar nach Lamu an. Während der Reise übernachten wir im Crew-Style an Bord auf dem Segelboot unter freiem Himmel – entweder irgendwo mit Anker oder segelnd durch die Nacht. Ein wirklich einmaliges Erlebnis.

Segel-Trip von Sansibar nach Lamu (7 Tage, möglich zwischen November und März)

Segel-Trip von Lamu nach Sansibar (7 Tage, möglich zwischen November und März)

Casa Kei: Spanisch im einfachen Baumhaus in Mexiko

Ein Haus in Palmen in Puerto Escondido, Casa Kei

Ganz viel Grün in Casa Kei, im sonst trübseligen Ort Puerto Escondido

Zwei Wochen Bildungsurlaub, um Spanisch zu lernen – in Puerto Escondido, ein trubeliger Ort an der Westküste Mexikos. Die erste Woche bin ich etwas außerhalb in einem netten Gästehaus untergekommen. Die zweite Woche in der Nähe von Punta Zicatela im Casa Kei, einer Art Hidden-Paradise-Home-Stay im Baumhaus-Style mit Blick über Palmenwipfel und den Ozean. Die Sprachschule war irgendwo dazwischen. Besitzer Pepe ist das Herz von Casa Kei und tut alles Erdenkliche für einen unvergesslichen Aufenthalt. Gemeinsam Kochen in der Freiluftküche, tolle Insider-Tipps und lange Abende an noch längeren Tischen.

Preis für ein Zimmer pro Nacht liegt zwischen 20 und 37 Euro.

Geheim-Tipp: Wem Puerto Escondido zu voll ist, macht sich auf den Weg nach Laguna de Chacahua. Ein Strand-Paradies ohne Touri-Massen.

 

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Die besten Segel-Trips rund um Lamu